Der Mönchsbart – italienisch barba di frate – ist einer der ersten Frühlingsboten in unserer Küche. Wie der Bärlauch ist der Mönchsbart oft schon im März zu haben, wenn auch in Österreich leider noch immer nur im gut sortierten Spezialitätenhandel.
Ich kaufe ihn hier in Mödling im Plan Bio, wo ich den auch erstmals entdeckt habe. Wo ihn eigentlich meine Göttin des Alltags erstmals entdeckt hat und mich darauf hin die Neugier gepackt hat, was man denn damit so anstellen kann 🙂
Barba di frate
Oder auch agretti. So heißt dieses, optisch dem Schnittlauch ähnelnde Gemüse in Italien. Ursprünglich kommt er von immer feuchten, salzigen Meeresküsten Italiens wo er auf Sandböden wächst.
Hierzulande auch Mönchsbart oder Salzkraut genannt braucht der barba di frate nur wenig Garzeit. Jungen Mönchsbart kann man überhaupt roh genießen, zum Beispiel in Salaten oder – wie Schnittlauch – kleingeschnitten am Butterbrot.
Ansonsten genügt es, ihn in einer Pfanne kurz bei mittlerer Hitze in Butter oder Olivenöl zu sautieren. Ist der Mönchsbart nicht mehr ganz so jung, empfiehlt sich ihn vorher zu blanchieren.
Der Geschmack ist, wie der Name „Salzkraut“ andeutet, salzig aber dennoch mild.
Mönchsbart putzen
Besondere Aufmerksamkeit brauchts vor der Zubereitung: Da der Mönchsbart auf sehr sandigen Böden wächst, ist eine sorgfältige Reinigung unbedingt nötig, damits beim Essen nicht knirscht. Daher die Wurzeln großzügig abschneiden und den Rest Halm für Halm sehr gut waschen. Wirklich sehr gut waschen!
Rezept
Ingredients
- 300 g Barba di frate etwa 2 Bund
- 400 g Spaghetti
- 4 Stück Knoblauchzehe
- 1 TL Peperoncinoflocken oder Chiliflocken
- 4 Stück Sardellenfilet
- 100 g Olivenöl
- 2 EL Kapern
- 30 g Parmesan frisch gerieben zum Servieren
- Pfeffer frisch gemahlen, wenn gewünscht
- Salz
- Basilikum geschnitten, optional
Kurzanleitung
- Dem barba di frate die Wurzeln großzügig abschneiden und sorgfältig waschen.
- Die Spaghetti nach Packungsanweisung in Salzwasser al dente kochen.
- Wenn der Mönchsbart nicht mehr ganz jung und knackig ist, diesen die letzten zwei Minuten mit den Spaghetti mitkochen und gemeinsam abseihen. Etwas Nudelwasser auffangen und beiseite stellen.
- Während die Spaghetti kochen die Knoblauchzehen schälen und fein hacken. Die Sardellenfilets mit einer Gabel zerdrücken.
- In einer Pfanne, die auch groß genug für die Spaghetti ist, das Olivenöl erhitzen und den Knoblauch, die Sardellen, die Peperoncinoflocken und die Kapern darin andünsten.
- Wenn der Mönchsbart sehr jung ist und nicht blanchiert werden musste, diesen jetzt mit in die Pfanne geben und durchschwenken.
- Die al dente gekochten Spaghetti (mit oder ohne Mönchsbart) mit in die Pfanne geben und etwas Nudelwasser dazugeben. Gut durchmischen und noch kurz köcheln bis die Flüssigkeit ein wenig sämig wird.
- Die Pasta auf vorgewärmten Tellern anrichten und mit frisch geriebenem Parmesan bestreuen.
- Ich habe zusätzlich noch etwas geschnittenen Basilikum dazu gegeben.
Zubereitung
Wie schon eindrücklich beschrieben: Wirklich sehr, sehr gut putzen! Ein Sandkorn, auf das man beim Essen beißt kann einem das ganze Gericht verderben. Die Wurzeln großzügig abschneiden, den Rest in kaltes Wasser legen und Halm für Halm waschen.
Das dauert seine Zeit, drum empfehle ich das als erstes zu machen noch bevor ihr das Nudelwasser aufsetzt.
Das kommt nämlich als nächstes. Darin dann die Spaghetti nach Packungsanweisung al dente kochen. Jetzt hängts davon ab, wie jung der barba di frate ist. Habt ihr beim Waschen den Eindruck bekommen, dass er nicht mehr ganz so knackig ist, dann den Mönchsbart die letzten zwei Minuten mit den Nudeln mitkochen. Wenn er sich noch frisch und knackig angefühlt hat, kommt er mit in die Pfanne.
In der Pfanne nämlich – die sollte groß genug sein, dass auch die Pasta dazupasst – werden der geschälte und kleingeschnittene Knoblauch, die zerdrückten Sardellenfilets und die gewaschenen und grob gehackten Kapern mit den Peperoncinoflocken im Olivenöl angedünstet.
Die Ölmenge ist im Originalrezept sehr üppig bemessen. Ich finde es passt auch zum Rezept aber wenns wer etwas figurschonender haben möchte reicht auch weniger. Jedenfalls sollte es das bestmögliche Olivenöl sein!
Jetzt kommt der Mönchsbart dazu und wird durchgeschwenkt. Dann kommen die Spaghetti dazu – al dente, da noch etwas in der Pfanne gegart wird und gemeinsam mit dem Mönchsbart wenn er mitgekocht wurde.
Etwas vom Nudelwasser dazugeben, durchschwenken und noch etwas köcheln lassen bis die Flüssigkeit leicht sämig wird.
Ich habe danach noch etwas geschnittenen Basilikum druntergemischt.
Jetzt auf vorgewärmten Pastatellern anrichten und mit frisch geriebenem Parmesan bestreuen.
Mahlzeit!
Quellen
Das Rezept ist aus dem Buch „Italia“ von von Carlo Bernasconi und Marlisa Szwillus aus dem Verlag Kosmos (ISBN 9783440122433)
- Pinsa Romana - 31. März 2024
- Tarte Tatin Surprise - 29. Oktober 2023
- Emmer-Vollkornbrot - 7. April 2023
MaiklT
Eines meiner Lieblingsgerichte im Frühjahr! Ich verwende als Pasta aber [Strozzapreti](https://de.wikipedia.org/wiki/Strozzapreti) und garniere mit Sfilacci di Cavalli (mageres, getrocknetes und geräuchertes Pferdefleisch in hauchzarte Fäden zerteilt). So kenne ich das aus dem Friaul…