Ein weiteres Rezept aus Elisabeth Rucksers Buch „Kekse, Lebkuchen, Teegebäck“ sind diese Linzer Augen. Für diese Kekse gibt’s viele Familienrezepte und wäre das von meiner Mama nicht verloren gegangen würde hier das ihre stehen. Das von Elisabeth ist aber jenes, das meiner Kindheitserinnerung bisher am nächsten kommt.
Der Keks!
Woher kommt eigentlich der Name „Keks“? Laut „Kekse, Lebkuchen, Teegebäck“ haben wir diese Bezeichnung Hrn. Hermann Bahlsen (ja, genau der!) zu verdanken, der am Ende des 19ten Jahrhunderts in England die dortigen „Cookies“ kennenlernte. Die Idee nahm er mit und machte daraus 1893 die „Leibnitz Buttercakes“ als Hommage an Gottfried Leibnitz, den größten Sohn seiner Heimatstadt Hannover.
Und obwohl mit dem ersten Weltkrieg alles „englische“ plötzlich feindlich war, blieb der Name erhalten – alle Versuche das Keks einzudeutschen sind fehlgeschlagen – und nicht nur das: „Keks“ setzte sich als Gattungsbezeichnung für solches Kleingebäck durch. Ausgenommen manche Gegenden im Burgenland, wo man dazu „Krapferl“ sagt…
Damit haben wir den Namen für den Inbegriff des Hausgemachten der Lebensmittelindustrie zu verdanken. Hat doch auch was, finde ich 🙂
Zubereitung
Dieses Rezept stammt aus dem Buch „Kekse, Lebkuchen, Teegebäck“ von Elisabeth Ruckser, erschienen 2018 im Servus-Verlag
ISBN: 978-3710401824
Dieses Rezept beinhält keine Nüsse und ist somit nur ein entfernter Verwandter der originalen Linzer Torte. Ein 3-2-1 Mürbteigboden mit Himbeer- oder Ribiselmarmelade bestrichen und mit einem gleich großen mit drei „Augen“ versehenen, gezuckerten Deckel belegt. Klingt simpel, ist es auch und dennoch ist es neben dem Vanillekipferl und dem Schokospritzgebäck mein Lieblingskeks zu Weihnachten!
Den Puderzucker mit dem Mehl mischen und mit der Butter, Salz, Vanillezucker, den Eiern und der abgeriebenen Zitronenschale rasch zu einem geschmeidigen Teig kneten. Im Kühlschrank eine Stunde rasten lassen, ausrollen (gleichmäßig 3mm dick) und gleich viele(!) Deckel und Böden ausstechen. Für Linzer Kekse gibt’s eigene Ausstecher, mit denen der Deckel mit den Augen ausgestochen werden kann.
Die Kekse bei 180° Ober/Unterhitze (oder bei 160° Umluft wenn zwei Bleche gleichzeitig gebacken werden) ca. 10 Minuten backen. Die Kekse sind fertig, wenn die Ränder beginnen braun zu werden. Die Kekse aus dem Ofen nehmen und am Blech zwei, drei Minuten auskühlen lassen. Auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen, die Deckel noch warm mit Puderzucker bestreuen.
Die ausgekühlten Böden mit der gewählten Marmelade bestreichen und mit einem gezuckerten Deckel zusammensetzen. In einer Keksdose aufbewahren, auch wenns schwer fällt zu warten sind die Kekse ab dem zweiten Tag so richtig gut, weil mürb 🙂
Zutaten
- 200 g Puderzucker
- 400 g Butter kalt
- 600 g Mehl 480, glatt
- 1 Prise Salz
- 2 Stück Ei Größe M
- 2 EL Vanillezucker
- Zitronenschale einer ganzen Bio-Zitrone
- 100 g Marmelade Himbeer oder Ribisel
- 50 g Puderzucker zum Bestreuen
Kurzanleitung
- Den Puderzucker mit dem Mehl mischen und mit der Butter, Salz, Vanillezucker, den Eiern und der abgeriebenen Zitronenschale rasch zu einem geschmeidigen Teig kneten. Im Kühlschrank eine Stunde rasten lassen
- Den Teig gleichmäßig 3mm dick ausrollen und gleich viele Deckel wie Böden ausstechen. Die Kekshälften im Backofen bei 180° Ober/Unterhitze, oder 160° Umluft wenn zwei Bleche gleichzeitig eingeschoben werden, etwa 10 Minuten backen. Die Kekse sind fertig, wenn die Ränder BEGINNEN braun zu werden. Beim rausnehmen können die Kekse noch sehr weich wirken, das passt so.
- Die Kekse aus dem Ofen nehmen und am Blech zwei, drei Minuten auskühlen lassen. Auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen, die Deckel noch warm mit Puderzucker bestreuen.
- Die ausgekühlten Böden mit der gewählten Marmelade bestreichen und mit einem gezuckerten Deckel zusammensetzen. In einer Keksdose luftdicht verschlossen aufbewahren.
Notizen
- Pinsa Romana - 31. März 2024
- Tarte Tatin Surprise - 29. Oktober 2023
- Emmer-Vollkornbrot - 7. April 2023
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