Grießschnitten ok, aber was ist „rote Grütze“? Nun diese Grütze schafft etwas seltenes – die für mich größtmöglich Differenz zwischen dem Geschmack und dem Namen eines Desserts 🙂

Aber zuerst die Grießschnitten. Eines DER Gerichte mit dem ich meine Kindheit verbinde ist das Grießkoch. Von meiner Mama immer sehr süß und mit viel Zimt und dampfend heiß auf den Tisch gestellt war das immer ein Hochgenuss für uns Kinder. Diese Grießschnitten sind eine mit Ei verfeinerte Variante davon, die dann im Ofen zu einem Auflauf gebacken werden.
Grieß ist nicht gleich Grieß
Mit Grieß wird meist gemahlener Weizen in einer Korngröße von 0,3 bis 1mm bezeichnet. Damit ist Grieß gröber als Mehl, aber feiner als Schrot.
Grieß gibt es in vielen Varianten, vom Babygrieß bis über Knödelmehl bis hin zum Nudelgrieß. Grundsätzlich kann man aber alle Sorten in Weichweizengrieß und Hartweizengrieß einteilen
Hartweizengrieß wird aus Hartweizen hergestellt und wird beim Kochen eher fest. Daher wird dieser Grieß bevorzugt für Pasta, aber auch für Knödel („Knödelmehl“) oder Kroketten verwendet.
Der Grieß, den man hierzulande kennt und der auch hier verwendet wird, ist der Weichweizengrieß, der beim Kochen leichter zerkocht und für eine sämige, cremige Konsistenz sorgt. Wie eben hier beim Grießbrei.
Grütze ?!?
Die rote Grütze ist eine Spezialität Skandinaviens und Norddeutschlands. Und obwohl der Name für österreichische Ohren seltsam klingt besteht diese Creme aus hierzulande sehr bekannten Zutaten: Ribiseln und Himbeeren, leicht gebunden lediglich mit Maisstärke und abgeschmeckt mit Zucker.
Sie ist wirklich schnell selbst gemacht und erinnert in Geschmack und Konsistenz ein wenig an den Fruchtboden vom Obstgarten von früher 🙂

Ja, und gemeinsam ergibt das ein wirklich feines Dessert, das vor allem im Sommer schmeckt!
Zubereitung

„Neue Heimat“ von Tim Mälzer erschienen 2018 im Mosaik-Verlag
ISBN: 978-3-442-39338-1
Los gehts mit den Grießschnitten. Dafür zuerst gleich den Ofen auf 200° Ober/Unterhitze vorheizen und eine hohe Auflaufform von ca. 20x15cm mit Butter einfetten. Die Form sollte wirklich höher sein (mind. 4cm), da die Masse im Ofen wie ein Souffle stark aufgeht.
Dann die Milch aufkochen und den mit 70g Zucker gemischten Grieß einrieseln lassen. Unter Rühren nochmal aufkochen und bei geringer Temperatur 5 Minuten quellen lassen.
Die Eier trennen und Eiweiß mit Salz mit einem Handmixer steif aufschlagen. Den Vanillezucker einrieseln lassen und weiter schlagen bis die Masse cremig-fest ist. Den heißen Grießbrei in eine geeignete Schüssel umfüllen, die Schale einer ganzen Bio-Orange und die Eigelbe dazugeben und zügig mit einem Schneebesen unterrühren. Dann den Eischnee vorsichtig unterheben.
Tipp: Ich rühre immer etwa ein Viertel vom Eischnee schnell und gründlich unter die Masse, damit sie leichter wird. Dann lässt sich der restliche Eischnee viel leichter vorsichtig unterheben.
Die Masse in die vorbereitete Auflaufform füllen und im vorgeheizten Ofen auf dem Rost im unteren Drittel bei 200° Ober/Unterhitze 35 Minuten backen. Auflaufform aus dem Ofen nehmen und vollständig auskühlen lassen. Dann aus der Form nehmen und in 12 Scheiben schneiden. Die Scheiben nebeneinander auf ein Backblech legen und mit je einem TL Zucker bestreuen
Die Schnittflächen mit einem Küchen-Bunsenbrenner karamellisieren oder unterm Backofengrill bei 240° Oberhitze im oberen Ofenbereich goldbraun karamellisieren.

Für die Grütze 150g Ribiselnektar aufkochen, 50ml Ribiselnektar mit 25g Speisestärke gut verrühren und in den kochenden Nektar rühren. Aufkochen und unter Rühren bei niedriger Hitze 3 Minuten köcheln. Vom Herd ziehen und 200g TK-Himbeeren dazugeben, verrühren und auftauen lassen.
Dann die Masse durch ein feines Sieb passieren, nochmal erhitzen – nicht kochen! – und 30g Zucker unterrühren und auflösen lassen. Vollständig abkühlen lassen und mit einem Schneebesen nochmal kurz glatt rühren.
Dann auf einem Desserteller einen guten Esslöffel der Grütze aufstreichen, eine Grießschnitte drauflegen und mit frischen Früchten der Saison garniert servieren.
Mahlzeit!
Zutaten
Für die Grießschnitten
- 15 g Butter weich
- 800 ml Milch Vollmilch 3,5%
- 120 g Grieß Weichweizengrieß
- 170 g Zucker
- 4 Stück Ei Größe M
- 1 Prise Salz
- 30 g Vanillezucker
- Orangenschale 1 Orange, frisch abgerieben
Für die rote Grütze
- 200 g Ribiselnektar
- 25 g Speisestärke
- 200 g Himbeeren TK
- 30 g Zucker
Kurzanleitung
Für die Grießschnitten
- Los gehts mit den Grießschnitten. Dafür zuerst gleich den Ofen auf 200° Ober/Unterhitze vorheizen und eine hohe Auflaufform von ca. 20x15cm mit Butter einfetten. Die Form sollte wirklich höher sein (mind. 4cm), da die Masse im Ofen wie ein Souffle stark aufgeht.
- Dann die Milch aufkochen und den mit 70g Zucker gemischten Grieß einrieseln lassen. Unter Rühren nochmal aufkochen und bei geringer Temperatur 5 Minuten quellen lassen.
- Die Eier trennen und Eiweiß mit Salz mit einem Handmixer steif aufschlagen. Den Vanillezucker einrieseln lassen und weiter schlagen bis die Masse cremig-fest ist. Den heißen Grießbrei in eine geeignete Schüssel umfüllen, die Schale einer ganzen Bio-Orange und die Eigelbe dazugeben und zügig mit einem Schneebesen unterrühren. Dann den Eischnee vorsichtig unterheben.
- Tipp: Ich rühre immer etwa ein Viertel vom Eischnee schnell und gründlich unter die Masse, damit sie leichter wird. Dann lässt sich der restliche Eischnee viel leichter vorsichtig unterheben.
- Die Masse in die vorbereitete Auflaufform füllen und im vorgeheizten Ofen auf dem Rost im unteren Drittel bei 200° Ober/Unterhitze 35 Minuten backen. Auflaufform aus dem Ofen nehmen und vollständig auskühlen lassen. Dann aus der Form nehmen und in 12 Scheiben schneiden. Die Scheiben nebeneinander auf ein Backblech legen und mit je einem TL Zucker bestreuen
- Die Schnittflächen mit einem Küchen-Bunsenbrenner karamellisieren oder unterm Backofengrill bei 240° Oberhitze im oberen Ofenbereich goldbraun karamellisieren.
Für die rote Grütze
- 150g Ribiselnektar aufkochen, 50ml Ribiselnektar mit 25g Speisestärke gut verrühren und in den kochenden Nektar rühren. Aufkochen und unter Rühren bei niedriger Hitze 3 Minuten köcheln. Vom Herd ziehen und 200g TK-Himbeeren dazugeben, verrühren und auftauen lassen.
- Dann die Masse durch ein feines Sieb passieren, nochmal erhitzen – nicht kochen! – und 30g Zucker unterrühren und auflösen lassen. Vollständig abkühlen lassen und mit einem Schneebesen nochmal kurz glatt rühren.
- Dann auf einem Desserteller einen guten Esslöffel der Grütze aufstreichen, eine Grießschnitte drauflegen und mit frischen Früchten der Saison garniert servieren.
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