Ein typisches, koreanisches Gericht ist Bibimbap. Wörtlich übersetzt heißt das soviel wie „gemischter Reis“, der mit allerlei Gemüse aber auch mit Fleisch serviert wird. Dabei werden alle restlichen Zutaten beim Servieren auf dem Reis angerichtet und erst kurz vor bzw. während des Essens alle mit Stäbchen durchgerührt. Dieses Rezept ist aus dem Buch „Einfach Koreanisch!“ von Caroline Hwang.
Ein großer Fan dieses Reisgerichtes war Michael Jackson, der – kurz vor seinem Tod – Pläne hatte dieses Gericht weltweit in eigenen Filialen zu vermarkten. Er selbst aß es sooft er konnte.
Traditionell wurde Bibimbap – oder goldongban, wie es bis zu Anfang des 20ten Jahrunderts genannt wurde – als Resteverwertung am letzten Abend vor dem koreanischen Neujahr gegessen. Die Koreaner hatten das Bedürfnis, sich noch im alten Jahr von Resten von Beilagen und kleinen Gerichten, banchan genannt, zu trennen. Also wurde einfach alles mit Reis vermischt.
Auch war es ein typisches Essen für Bauern während der Feldarbeit, da hier mit wenig Aufwand und mit günstigen, vorhandenen Lebensmitteln viele hungrige Mäuler gestopft werden konnten. Hinsichtlich dieser Absicht also durchaus dem Sterz oder der Frigga in Österreich ähnlich…
Zubereitung
Dieses Rezept stammt aus dem Buch „Einfach Koreanisch“ von Caroline Hwangerschienen 2018 im Knesebeck Verlag.
ISBN: 978-3957281784
Ich habe mich für eine Variante mit Fleisch entschlossen. Und zwar für ein koreanisches Entrecote namens bulgogi. Dafür wird ein schönes Stück Steak in möglichst dünne Streifen geschnitten und diese in einer würzigen Marinade über Nacht eingelegt. Frisch kurz gebraten kommen diese Fleischstreifen oben auf das Bibimbap drauf.
Beim Gemüse fürs Bibimbap – hier Karotten, Spinat, Daikon-Rettich, Zucchini und Champignons – kommt es darauf an, diese anzuschwitzen bzw. zu braten und nicht zu kochen. Dabei sollte die Pfanne nicht zu heiß sein, damit nichts verbrennt.
Ich hab das in der gußeisernen Pfanne am Grill gemacht, da geht gleich alles auf einmal. Rettich, Zucchini und Karotten habe ich gehobelt, die Champignons in Streifen geschnitten und den Spinat nur gewaschen und gut(!) getrocknet. In etwas hocherhitzbarem Erdnussöl ist das schnell gebraten.
Angerichtet wird in einer Schüssel auf Sushireis.
Zuerst die verschiedenen Gemüse, dann das gut gebratene Fleisch und schließlich alles mit Sesam, Bohnensprossen und frischem Koriander bestreuen. Abschließend kommt noch ein Spiegelei drauf, das während des Anrichtens in der heißen Pfanne brät.
Bibimbap ist ein buntes, einfaches Essen, das den komplizierten Regeln der fernöstlichen Harmonielehre folgt. Es sollten alle fünf Farben (weiß, gelb, grün, rot, schwarz) vertreten sein und während kurzes Kochen (vom Reis) das weibliche Yin stärkt, macht das kurze, scharfe Braten (Fleisch, Gemüse) dasselbe mit dem männlichen Yang.
Auf jeden Fall aber schmeckts vorzüglich!
Zutaten
Für das Bulgogi
- 700 g Rindsteak idealerweise Entrecote, Ribeye oder Rostbraten
- 6 Stück Knoblauchzehe
- 160 g Zwiebel gelb, gehackt
- 160 g Birne Siehe Anleitung.
- 120 ml Sojasauce
- 6 EL Zucker
- 2 EL Sesamöl geröstet
Für das Bibimbap
- 2 EL Erdnussöl oder Traubenkernöl
- 2 Stück Karotte in feine Streifen geschnitten
- 1 Stück Zucchini in feine Streifen geschnitten
- 200 g Champignons in Scheiben geschnitten
- 200 g Daikon-Rettich in feine Streifen geschnitten
- 100 g Blattspinat gewaschen
- 100 g Bohnensprossen
- 4 Stück Ei
- 4 TL Sesamöl geröstet
- 4 TL Sesam weiß
- 1 Bund Koriander frisch
- 200 g Reis Sushireis
- Salz
- Pfeffer frisch gemahlen
Kurzanleitung
Fleisch marinieren
- Für das Fleisch dieses in sehr dünne Streifen schneiden – eventuell vorher anfrieren, dann geht das leichter – und aus den restlichen Zutaten im Mixer eine Paste herstellen. Das Fleisch über Nacht in dieser Paste marinieren. PS: Ich konnte keine Nashi-Birne – der japanische „Bapfel“ auftreiben und habe 90g Apfel und 90g Birne genommen. Hat gut geschmeckt…
Bibimbap
- Den Reis nach Anleitung kochen, währenddessen das Gemüse vorbereiten und das Fleisch aus dem Kühlschrank nehmen. Die Marinade vom Fleisch grob abstreifen.
- Eine große Pfanne am Grill oder am Herd auf mittlerer bis hoher Hitze vorheizen. Das Erdnussöl darin erhitzen und Karottenstreifen, Rettichstreifen, Champignonscheiben und Zucchinistreifen nacheinander je 1 bis 3 Minuten darin anbraten bzw. anschwitzen, dabei salzen und pfeffern. Getrennt warm stellen. Zuletzt das Fleisch ca. 5 Minuten braten.
- Wenn das Fleisch aus der Pfanne genommen wird, die Hitze reduzieren und die Spiegeleier darin braten.
- Den Reis auf vier Schüsseln verteilen, das Gemüse ebenfalls nebeneinander darauf anrichten. Das Fleisch auf die Schüsseln verteilen und mit Sesam, Koriander und Bohnensprossen garnieren. Mit dem gerösteten Sesamöl beträufeln. Zuletzt das Spiegelei drauflegen.
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