Dieses Rezepte ist direkt aus meiner Kindheit. Das Erdäpfel-Mocnik – einer Erdäpfelsauce aus Kärnten – gabs bei meinen Eltern immer wenn Rindsuppe gekocht wurde. Das Suppenfleisch hat nämlich mein Papa gerne mit eben dieser sauren Erdäpfelsauce gegessen, die schon seine Mama immer gemacht hat. Wir Kinder bekamen da immer Kärntner Selchwürstel dazu, das Suppenfleisch blieb dem Papa vorbehalten – der aber immer gerne mit uns geteilt hat.
Diese Familientradition hab ich beibehalten: Wenns Rindsuppe gibt, gibts Mocnik, nur dass jetzt ich das Fleisch draus bekomme – und dabei an meine Eltern denke.
Das Rezept ist den „einbrennten Hund“ nicht unähnlich, nur dass es halt hier eine Sauce ist. Die passt auch sehr gut zu Selchripperl, da kann man auch das Kochwasser von den Ripperln super für die Sauce verwenden. Aber auch Wasser von Bohnen kochen kann da verwendet werden. Der Gedanke ist, dass nichts verschwendet werden muss, dass für guten Geschmack sorgen kann.
Übrigens: Noch so was, das ich von meinem Vater und meinen Großvätern übernommen habe, ist das Knochenmark von den Suppenknochen. Dieses gekochte Mark auf eine Scheibe geröstetes Brot, da drauf Salz, Pfeffer und Kren. DAS ist ein Snack, da können die Fast Food Ketten nicht annähernd mithalten 🙂
Zubereitung
Aus dem Buch „Kärntner Küche“ von Christoph Wagner und H. & W. Tschemernjak, erschienen 2006 im Carinthia Verlag.
ISBN: 978-3853786000
Die Zubereitung ist recht einfach: Das Schmalz in einer passend großen Pfanne zerlassen und die fein gehackte Zwiebel darin 5 Minuten glasig dünsten ohne dass die Zwiebelwürfel Farbe annehmen.
Dann das Mehl darüberstreuen und 2 bis 3 Minuten durchrösten. Die Mehlschwitze sollte ebenfalls nicht zu stark bräunen.
Mit der Suppe bzw. Wasser ablöschen und aufkochen. Dann die gekochten Erdäpfel mit einer Erdäpfelpresse in die Pfanne pressen und gut verrühren. Den Essig gut einrühren und mit Salz, Majoran und Lorbeerblatt würzen. Alles gut einkochen lassen, bei Bedarf mit Suppe oder Wasser die Konsistenz korrigieren. Nicht zu viel aufgießen, der Sauerrahm macht die Sauce dünner.
Eben diesen Sauerrahm dazugeben wenn die Sauce bindig eingekocht ist, gut unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
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Rezept
Ingredients
- 600 g Erdäpfel mehlig, gekocht
- 50 g Schmalz vom Schwein
- 1 Stück Zwiebel klein
- 2 EL Mehl
- 300 ml Rindsuppe oder Wasser/Kochwasser von Selchripperl
- 100 ml Sauerrahm
- 1 EL Weißweinessig
- 2 TL Majoran getrocknet
- 1 Stück Lorbeerblatt
Kurzanleitung
- Die fein gehackten Zwiebeln im Schweineschmalz in einer großen Pfanne anlaufen lassen. Mehl einrühren und 2 Minuten mitrösten. Mit Rindsuppe oder Wasser aufgießen und aufkochen lassen.
- Die fein gestampften oder durch die Erdäpfelpresse gedrückten Erdäpfeln dazugeben und einrühren. Den Weißweinessig ebenfalls gut einrühren und mit Salz, Majoran und dem Lorbeerblatt würzen. Alles gut verkochen lassen.
- Dann den Sauerrahm unterrühren und die Konsistenz mit Rindsuppe oder Wasser nach Wunsch anpassen.
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Ingrid Buchacher
genauso kenne ich die Erdäpfelsoß.
Nur ich hab sie gerne dicker, fast so wie Püree. Danke für eure wunderbaren Rezepte ❣
Werner
Dieses Rezept ist mir unter dem Namen eingebrannte Erdäpfel oder auch „eingebrannte Hunde“ bekannt. Ich würze noch mit Dille.